Modisches Statement über die Genforschung

Anja Demuth will mit ihrer Bachelorarbeit Aufmerksamkeit für die Gefahren der transgenen Forschung erzeugen
Eine „futuristische, technisch hoch anspruchsvolle und überaus kreative Materialstudie“ hat Anja Demuth mit ihrer Bachelorarbeit „Chimera“ vorgelegt. So lobt die Jury der Wilhelm-Lorch- Stiftung. Mit ihrer Kollektion wolle sie Aufmerksamkeit erzeugen für das Thema transgene Forschung, also die Übertragung von Genen eines Lebewesens auf ein anderes, erklärt die 29-Jährige. Die von Menschenhand geschaffenen Mischwesen bzw. Chimären könnten sicher wissenschaftliche Fortschritte bringen, aber es drohten durch sie auch neue Gefahren, so Demuth.
Eine Inspirationsquelle für ihre Arbeit waren die Brainbow-Techniken, bei denen zum Zweck medizinischer Forschung beispielsweise Gene von Affen auf Katzen übertragen werden. Anja Demuth ist in Laupheim geboren. Ihr Abitur hat sie in Biberach an einem beruflichen Gymnasium absolviert, das auf Bio-Technologie spezialisiert ist. Das Mode-Handwerk hat sie buchstäblich von der Pike auf gelernt. Nach dem Abitur machte sie ein Praktikum in einem Schneiderbetrieb. Bevor sie in Pforzheim das Mode-Studium aufnahm, hat sie erst einmal eine Berufsfachschule für Textiltechnik und Bekleidung besucht und einen Abschluss als Maßschneiderin gemacht. Zudem absolvierte sie ein Vorstudium bei Faber Castell. Einblicke in die Praxis der Branche hat sie auch während eines Praktikums bei der Stuttgarter Materialagentur Raumprobe gewonnen.
Derzeit absolviert sie ein sechsmonatiges Praktikum bei BMW in München. Und dann? Möchte sie gern den Master machen. Vielleicht an der Kunsthochschule in Berlin- Weißensee. Oder am Central Saint Martins in London. Der Ort steht also noch nicht fest, aber ihrem Thema möchte sie auch im Masterstudium treu bleiben. „Ich würde den Schwerpunkt gern wieder auf textile Materialien legen.“
MO