Alternativen zum „Prinzessinnen“-Kleid

Jeralie Fuchs hat eine diverse Hochzeitskollektion entworfen
Neue Geschlechterrollen, Diversität, nicht-binäre Menschen – darüber wird seit Jahren intensiv geforscht und diskutiert. Doch bei Hochzeiten ist nach wie vor viel Überkommenes zu sehen. Der Mann im mehr oder weniger unauffälligen Anzug ist die Staffage für die Braut, die mit ihrem Traum in Weiß im Mittelpunkt steht.
„Prinzessinnenhaft“, nennt das Jeralie Fuchs. Und das will sie ändern. In ihrer Abschlusskollektion, die sie an der privaten Berufsfachschule Akademie JAK in Hamburg erstellt hat, präsentiert sie Entwürfe, die den neuen gesellschaftlichen Verhältnissen Rechnung tragen. Auf die Idee kam sie, nachdem sie bei dem Berliner Unternehmen Kaviar Gauche als Werkstudentin gearbeitet hat.
Und so entwickelte sie im theoretischen Teil ihrer Arbeit zusätzlich ein Konzept, wie das Berliner Brautmode-Label seine Kollektion künftig ebenfalls weniger traditionell ausrichten könnte.
Aufgewachsen ist Jeralie Fuchs in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. Nach dem Abitur im Jahr 2017 legte sie ein Gap Year ein. Sie ging nach Nepal und arbeitete dort sechs Monate lang in einem Kinderheim. „Das hat mich sehr geprägt“, sagt sie.
Da die Mode – neben dem Ballett – schon seit Kindertagen ihre große Leidenschaft ist, entschloss sich Jeralie Fuchs, an der JAK eine Ausbildung zur Mode-Designerin zu machen, die sie im vergangenen Jahr mit der jetzt prämierten Kollektion abschloss.
Derzeit absolviert Fuchs an der HTW in Berlin den Bachelor-Studiengang Bekleidungstechnik und Konfektion. Das Preisgeld möchte sie gern für ein Auslandssemester nutzen, „am liebsten in Paris“.
Den Bachelor-Abschluss plant sie für das Jahr 2026. Dann soll aber noch nicht Schluss sein mit der Ausbildung. „Ich möchte sehr gern auch noch den Master machen“.
Es könnte sogar ein Doppelabschluss werden, sagt Fuchs. Einer in Bekleidungstechnik und einer in Mode-Design. „Die technischen und die kreativen Aspekte der Mode unter einen Hut zu bringen, macht mir große Freude“.