Wenn die Badehose gar nicht nass wird

Alexandra Plewnia hat eine hydrophobe Faser entwickelt
Stellen Sie sich vor, Sie nehmen ein Bad im Meer, gehen zurück an Land – und Ihre Badekleidung ist völlig trocken. Zauberei? Nein, Technologie, der Natur abgeschaut. Bionik nennt sich das.
Alexandra Plewnia hat sich in ihrer Masterarbeit, die sie an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach geschrieben hat, mit der Entwicklung einer wasserabweisenden (hydrophoben) Faser beschäftigt. Sie hat sich dabei von einer Pflanze inspirieren lassen.
Weiter ins Detail möchte sie nicht gehen, denn die Ergebnisse ihrer Forschung waren so vielversprechend, dass sie beträchtliche Fördermittel bekommen hat, um das Produkt im Rahmen eines Projekts an der Hochschule Niederrhein weiterzuentwickeln und möglichst marktreif zu machen. Ein Patent hat die 30-Jährige auch bereits angemeldet.
Geboren und aufgewachsen ist Alexandra Plewnia in Essen. Nach dem Abitur absolvierte sie zunächst beim Energiekonzern Eon eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau.
Da sie sich schon seit ihrer Kindheit sehr für Bekleidung interessiert hatte, wollte sie eigentlich Modedesign studieren. Doch schnell stellte sie fest: „Textile Techniken interessieren mich noch viel mehr als das Design.“
Und so entschloss sie sich, in Mönchengladbach den Studiengang Textiltechnik zu belegen. Einen ungewöhnlichen Ort wählte sie für ihr Auslandssemester: Bali.
Zudem absolvierte sie ein Auslandspraktikum in Bangladesch. In ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sie sich mit „einer Art textiler Watte mit Bakterien, die man in Kläranlagen einsetzen könnte“.
Das Preisgeld der Wilhelm-Lorch-Stiftung möchte Alexandra Plewnia nutzen, um ihre Fertigkeiten im Personalbereich, vor allem in der Teamführung, weiter auszubauen.
Und wie geht es jetzt beruflich weiter? Das Forschungsprojekt an der Hochschule Niederrhein dauert noch bis zum Februar 2026. Und wer weiß – vielleicht gibt es ja künftig Bademode und Outdoor-Kollektionen, ausgerüstet mit „Plewnia- Tech“?